Der Ursprung der Erzählsteine liegt in einer Situation, die wohl viele Eltern kennen. Mein Sohn wünscht sich jeden Abend im Bett noch eine Gute-Nacht-Geschichte. Oft lese ich dann mit ihm ein Büchlein, aber noch öfter bittet er um etwas Selbsterzähltes. „Eine Geschichte von der Kirche und dem Hasen“ oder „Eine Geschichte vom Regenbogen und dem Wal, …der dann fliegen kann“, so lauten dann seine Ansagen. Am Anfang war ich etwas ratlos, doch kaum vertraut man auf die eigene Phantasie, reichen tatsächlich nur zwei oder drei kleine Bausteine und die Geschichte erzählt sich fast von selbst. Doch an manchen Tagen ist der Wunsch nach einer Geschichte da, aber es fehlen die zündenden Anfangsideen. Bei einer Freundin sah ich ein paar mit Bilderbuchmotiven beklebte Steine und fand die Idee so schön, dass ich daraus die Erzählsteine entwickelte. Ein Geschichtenbeutel voller bunter bemalter Erzählsteine – das Kind oder der Erzähler fischen aus dem Beutel zwei oder drei Steine heraus und los geht´s! Ich fing also mit dem Steinebemalen an und kaum war ich mit einem Satz Erzählsteine fertig, musste ich neue malen, da befreundete Mamis sie für ihre Kinder haben wollten. So ist stein*geschichten entstanden und seitdem folgt ein Stein dem nächsten.
Mit dem Geschichtenbeutel voller Erzählsteine wird so jeder zum fabelhaften Geschichtenerzähler. Wirklich jeder!
Durch die Erfahrung und Beobachtung der Kinder beim Spielen mit den Erzählsteinen sind noch weitere Spielideen entwickelt worden und mittlerweile gibt es eine bunte Motivfülle. Piraten-Set, Ritter-Set, Ponyhof-Set und viele, viele mehr! Die Motive sind bewusst plakativ und symbolisch gestaltet um der Phantasie viel Raum zu lassen. Die Erfahrung zeigte, dass ein Stein mit zu vielen Details eher bremst, da er als Gegenstand wahrgenommen wird und bewundert wird, während ein naiv bemalter Stein zum Erzählen anregt, da primär das Motiv wahrgenommen wird und der Betrachter einfacher eigene Ideen entwickeln kann.
Aus den Kindersets und Kindererzählsteinen sind schnell die Therapiesteine erwachsen. Die Therapiesteine wirken in der Praxis wie ein Gesprächskatalysator. Je nach dem in welchem Umfeld sie angewandt werden, helfen sie beim Erzählen eigener Erfahrungen, Wünsche, Träume oder beim freien Assoziieren. Sie helfen dem Patienten sich zu öffnen. Ich bin wirklich sehr stolz darauf, dass die stein*geschichten Erzählsteine von Kinderärzten und Psychologen eingesetzt werden und empfohlen werden!
Und eine wunderbare Nebenwirkung für mich: Ich habe durch die Erzählsteine meine eigene Kreativität wieder entdeckt, die solange verschüttet war. Ich hätte nie gedacht, dass mich die Aufforderung zum Geschichtenerzählen jemals zur eigenen Kunstwerkstatt führen würde und dass ich damit Kindern und Erwachsenen so viel Freude schenken kann!
Yanikas says
tolle idee die steine, ich habe damals als kind immer gern steine bemalt, leider noch nicht halb so schön wie ich es vielleicht heute geschafft hätte ^^ haha 🙂
LG!
mamatraegts says
Eben bin ich auf deinen Blog und diesen tollen Artikel gestossen. Ich muss dringend Steine sammeln und Farbe kaufen. Die Idee ist einfach super!
Liebe Grüsse
Nina
http://mamatraegts.wordpress.com
Silvia G says
Liebe Magdalena,
deine Erzählsteine finde ich wunderschön und das werde ich auf jeden Fall mal aufgreifen und mit meinen Enkeln umsetzen, wenn sie soweit sind!
Ich finde leider kein Impressum bei dir und deshalb an dieser Stelle: Ich habe dir einen Blogaward verliehen und würde mich sehr freuen, wenn du ihn annimmst und mitmachst:-)
Ganz liebe Grüße Silvia
PS. Hab mich grad sehr gefreut, mich in deiner Leseliste zu finden:-)
kirschkernzeit says
Musste gerade einen Link setzen zu deinen schönen Steinen und diesem Post hier… Dankeschön!
liebe Grüsse noch!
Bora